foto: channelshift.de

.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Neunter Eintrag.

Das Klavier war für mich ein asoziales Instrument. Rückblickend denke ich, der größte Genuss beim Spielen war, dass ich alles um mich herum abstellen konnte. Ich machte Lärm damit ich nichts anderes hören musste. Die Stille, die Sinnlosigkeit wurde einfach ausgeblendet. Traue niemandem der ein Instrument spielt.

Ein junger Barbesitzer hörte mich durch das Fenster spielen und fragte mich ob ich am Abend in seiner Bar auftreten würde. Also schrieb ich Songs, machte ein wenig Krach, fing an zu singen. Easy come, easy go. Ein paar Zeilen Verse, ein paar Zeilen Refrain und dann wiederholen.

Ich saß am Klavier, schlug die Tasten an und ließ meinen Blick an den Gästen vorbei streichen. Aber ich sah niemanden wirklich an, dachte über niemanden wirklich nach, nahm niemanden wirklich wahr. Ich machte Musik und war allein. Das Klavier war mein Panzer und ich verschwendete keinen Gedanken an die zu überrennende Bevölkerung.

Ich spielte öfters in der Bar. Ich lernte ein paar Menschen kennen, die meisten interessierten mich nicht. Doch ich lernte dort auch Mihail kennen. Ein Maler, der aus Osteuropa in die USA gekommen war und ein kleines Atelier besaß. Er erzählte mir von der Schönheit der Pinselstriche und lud mich zu sich nach Hause ein.

Wir freundeten uns an und er führte mich in die Geheimnisse der Leinwandmalerei ein. Er zeigte mir wie man Farben mischt, wie man den Pinsel über den Stoff führt. Tagsüber malten wir zusammen in seinem Atelier, tranken Wein und aßen französisches Baguette mit Käse. Es war lächerlich. Widerlich sogar. Abends spielte ich wieder in der Bar.

Ich saß am Klavier, schlug die Tasten an und ließ meinen Blick an den Gästen vorbei streichen. Aber ich sah niemanden wirklich an, dachte über niemanden wirklich nach, nahm niemanden wirklich wahr. Ich machte Musik und war allein. Das Klavier war mein Panzer und ich verschwendete keinen Gedanken an die zu überrennende Bevölkerung.

Jetzt kommt das Solo: Am nächsten Tag sah ich wie eine Frau vergewaltigt wurde. Sie war sehr hübsch.

Ich saß am Klavier, schlug die Tasten an und ließ meinen Blick an den Gästen vorbei streichen. Aber ich sah niemanden wirklich an, dachte über niemanden wirklich nach, nahm niemanden wirklich wahr. Ich machte Musik und war allein. Das Klavier war mein Panzer und ich verschwendete keinen Gedanken an die zu überrennende Bevölkerung.

Fade out: Gott, denk darüber nach. Willst du fair spielen, oder soll ich nehmen was mir zu steht? Wie jeder andere auch.

3 Kommentare:

  1. lass mich in deinen panzer.
    lass sie mich überrennen.

    AntwortenLöschen
  2. I used to write songs as well. Here's one o'them.
    Pete D. (let's say: a friend)

    Take a broken love song
    Keep it by your side
    Never be lonely
    Find a place to hide

    By the west way
    Inside the scrubs
    How long must we wait?
    For they're killing us?
    Killing us

    Oh
    They are the loneliest
    They are the loneliest
    They are the loneliest
    They are the loneliest
    Still

    Through my cell window
    Hear the loft boys sing
    Come on you R's
    Carried on the wind

    Every morning
    I'll be singing
    Like a caged bird who might say
    John, Paul, George and Ringo
    Help me pass the hours away

    Free as a bird
    Would I be
    Another dawn creeps up on me
    On me
    Ah, ah, ah, ah, ah, ah

    They are the loneliest
    They are the loneliest
    They are the loneliest
    They are the loneliest
    Still

    Letters from faceless haters
    That'd love to
    See my swinging in my cell
    Oh I never saw a man
    who looked like such a wistful eye,
    upon the little tent of blue prisoners

    AntwortenLöschen