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Freitag, 13. August 2010

Elfter Eintrag.

Meine treuen Leser...

Wie fange ich nun an?
Wie bringe ich eine Geschichte zu Ende, die schon soweit zurück liegt? Wie bringe ich überhaupt etwas zu Ende, dass noch nicht vorbei ist?
Ich habe diese Geschichte nicht da begonnen, wo sie anfängt, denn der Beginn wäre vor vielleicht Milliarden von Jahren in einem lächerlich kleinen Atom zu finden. Vermutlich auch noch früher. Trotzdem dürstet es den Menschen nach Anfang und Ende. Alles muss zwischen diesen zwei Polen liegen. Und also braucht diese Geschichte ein Ende.

Mittlerweile habt ihr da draußen vielleicht begonnen mich zu verstehen. Ich habe versucht meine Beweggründe für den Wandel meines Lebens darzustellen so gut es mir möglich ist. Während ich diese Geschichte schreibe beginne ich auch selbst einen Sinn darin zu finden. Die Geschichte ist also neuer als die Ereignisse die darin geschildert werden.

Mord.
Ich habe Menschenleben beendet. Sicher wurden auch daraus neue Leben geschaffen. Irgendwo, irgendwie entstand aus meinen Taten eine Reaktion auf die Leben folgte. Dessen bin ich mir sicher. Ich wurde bereits verurteilt. Und auch ihr solltet mich verurteilen, denn sonst seid ihr so verloren wie Ich.

Ich habe versucht ein Anfang und ein Ende für alles zu finden. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine Antworten gibt. Keine Moral. Kein Ja und kein Nein. Oder, anders ausgedrückt: Es spielt keine Rolle. Die Sonne geht trotzdem auf.

Nachdem ich zusah wie die Frau vergewaltigt wurde habe ich weitergelebt. Ich habe geliebt, gehasst, getötet, geschaffen, geschlafen. Ich habe in kleinen Blasen gelebt und ich war zufrieden. Dann habe ich für eine Sekunde nachgedacht. Und die Blase ist zerplatzt. Bald darauf fand ich die nächste Blase. Für einen Moment.

Ich wollte mehr sein als ein Tier. Mehr als eine Mensch. Ich wagte alles was dem Menschen ziemt, wer mehr wagt, ist keiner. Doch das war nicht genug.

Dies ist also das Ende, wenn man so will. Es ist recht passend geworden, so finde zumindest ich. Ich verbeuge mich und schließe das Licht.
Ich habe den Anfang gesucht, und das Ende gefunden.